30 Jahre UHUDLA – Das Fest

Grenzgasse

Immer wieder, immer wieder Chelsea ■ Nach sieben Jahren geht noch einmal ein UHUDLA Fest über die Bühne des Wiener Chelsea. Die älteste und rebellischste Straßenzeitung Österreichs feiert die letzte gedruckte Ausgabe des UHUDLA. und den Einstieg in ein erweitertes mediales Auftreten im Internentz, also an diesem Ort.
Haozan Qamber
und seine Band, das Stimmgewitter Augustin und  Grenzgasse 8 sind am Donnerstag den 28. Mai 2020 in den Stadtbahnbögen am Lerchenfelder Gürtel wieder im Einsatz. Zum erstenmal spielt die Newcomer Band Broken Doors für die Freundinnen und Freunde, für die LiebhaberInnen des UHUDLA im Chelsea.

Broken Doors, die burgenländisch-kroatische-Wiener Band brechen die Türen der ethnischen und musikalischen Einengung auf. Multiethnic Dance Floor.

Eva, Niklas, Philip, Thomas, Vitus leben in Gradisce (Burgenland) und Wien. Sie spielen Hits aus Ex-Jugoslawien und Kroatien, Radiohead, Nirvana und Neil Young. Sie singen deutsch, englisch, kroatisch. Nicht alle verstehen kroatisch, aber gesungen wird was das Tanzbein aushält. Everydays for Future. Rockin‘ in a Free World.

Friede, Freude Wieselburger

Ein Fest mit Musik & Tanz & Bier ■ Ein Glatzkopf namens Uljanow hat vor fast 100 Jahren in Russland die Revolution mit der Losung „acht Stunden arbeiten, acht Stunden schlafen und acht Stunden feiern” gewonnen. 300 Gäste des UHUDLA haben im Wiener Chelsea mit einer rauschenden Feier in achtstündiger Nachtschicht einen Grundstein zur Weltverbesserung gelegt.

In der 100 UHUDLA-Ausgabe zu Beginn des Jahres 2014 auf den Seiten 12, 13 und 14 Ein Bericht mit vielen Bildern.

„Ja, das war eine super Nacht – Feiern ist auch eine außergewöhnliche Leidenschft der UHUDLArianerInnen”, kommentierte weit nach Mitternacht ein Gast das 100er Fest im Wiener Chelsea. Der 12. September 2013 war ein buntgemischtes Ereignis der vielfältigen Kultur in der Bundeshauptstadt. Hozan Quamber, ein fünfköpfiges kurdisches Ensemble eröffnete den Reigen mit anspruchsvoller Folklore des Nahen Osten. Nadir Aykut, der Chef der KOMintern Gewerkschaftsgruppe brachte mit kurdischen Widerstandsliedern politischen Schwung und Rhythmus in die Veranstaltung. Rudi Karatzman (Saxophon), Georg Siegl (Gitarre), Musiker der Russen Rockband Bolschi Beat ließen Juri Gagarin und die untergegangene Sowjetunion auferstehen. Georg Siegls Filius Erwin Siegl verstärkte das Duo aus den 80ern des vorigen Jahrhunderts mit bluesigen Impulsen der heutigen Jugend.
Meidlingerisches, wienerisches, internationalistisches Blues- und Heimatlied vom Feinsten lieferte Chris 4er Peterka in der Kultlokeschen des Stadtbahnuntergrundes am Lerchenfeldergürtel ab.
Als dann Sigi Maron und Fritz Nußböck ihre Stimmen und Instrumente erklingen ließen, war es bereits Mitternacht. Nicht nur das Publikum, sondern auch Sigi & Fritz  waren in dieser Nacht in bester Sing- und Spiellaune. Die zahlreichen Maron-Fans waren textmäßig protestsongtauglich. So schallten zigfach chorgesangsverstärkt und mit allseitiger Begeisterung vorgetragenen Friedens- und Aufstandslieder der 70er und 80er Jahre des 20. Jahrhunderts durch die Gewölbe. Da es noch sehr viel zum Weltverbessern gibt, servierte das Liedermacherduo auch mehrere Songs über die gegenwärtige politischen Lage.

Das Stimmgewitter mit Revoluzzer- und Seemannsliedern dargeboten durch den Chor der Straßenzeitung AUGUSTIN wogten bereits vorher durch die Chelsea-Hallen. In dieser Nacht gab es keinen Wieselburger Engpass. Das Bierdepot war prall gefüllt und Martin Wachter, der Organisator des UHUDLA-Abflugs trällerte mit dem Stimmgewitter „Die letzte Schlacht…”, einen Anarcho-Song von Ton, Steine & Scherben.
Beschwingt, rhythmisch, soulig & bluesig endete die Nacht am Morgen mit den glorreichen Sieben von der Grenzgasse 8. Erwähnt sei an dieser Stelle Dunja Pinta, die hinreißende Sängerin der Band. Sie ist im Zivilberuf Grafikerin und verleiht im UHUDLA, der Beilage KOMpass, das Erscheinungsbild in der Fachsprache auch Layout genannt.

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