Betty Semper, Christof Moser & Rainer Gadischnig ■ Das Wohnzimmer in der Linzerstraße in Wien Penzing hat seinen Ritterschlag erhalten – Betty S. hat es mit ihrer groß- und einzigartigen Stimme geadelt.
Von BLONDPRODUCTION „Funky“ Renate Danninger
Sie hat im ’s Baumgarten gemeinsam mit Christof Moser am Keyboard und Rainer Gradischnig an der Perkussion, einen denkwürdigen Abend der Superlative beschert.
Betty Semper hat Gold in der Kehle, Sonne im Herzen, Soul im Blut und immer ein herzliches Lachen auf den Lippen. Man kann sich der positiven Energie, die sie rundum ausstrahlt, nicht erwehren. Wie eine verführerische Musik-Hexe zieht Betty das Publikum magisch in ihren Bann.
Christof und Rainer, die hochkarätige musikalische Begleitung
Zwei Vollblutmusiker, wo talentiertes Können mit funkelndem Esprit gepaart ist, was das Zuhören zu einem ganz besonderen Genuss macht. Voll Spielfreude und Liebe zur Sache werden die Nummern mit viel Gefühl erfreulich lang ausgespielt, wie man’s noch aus der Jugend kennt. Außerdem sind die Musiker ausgehungert (leider im wahrsten Sinne des Wortes) wie die meisten Künstler. Sie nehmen in Corona-Zeiten sogar geringere Zuschauerzahlen in kauf, auch wenn dies das ohnehin schon spärliche Entgelt beträchtlich schmälert. Und das ebenso ausgehungerte Publikum ist von Herzen dankbar dafür.
Schon bei den ersten Tönen, die Betty ihrer Kehle entlockt, zieht Gänsehaut auf, die die Wohnzimmer BesucherInnen trotz drückender Sommerhitze bis zum Konzertende begleiten wird. Wenn sie Songs u.a. von Nina Simone, Chaka Khan, Norah Jones oder Bob Dylan interpretiert, werden sie durch ihre spezielle Art und die fantasievolle Begleitung a bissal zu ihren eigenen, ein Stück von Betty Semper eben.
Betty hat wunderschöne Eigenkompositionen auf Lager und diese stehen den berühmten Vorbildern in nix nach. Wären da verantwortungsbewusste Medien in unserem Land, könnte sie sich weltweit einen großen Namen machen … Betty singt und scattet sich die Seele aus dem Leib, Christof liefert wunderbar jazzige Tastenläufe mit einem erfrischenden Hauch von Fusion, was angenehm an die musikalisch erquickenden 70er Jahre erinnert. Christof Moser hat auch eine kleine Ukulele (und Humor) mitgebracht, mit der er einige Lieder lustig aufpeppt. Der quirlige Rainer Gradischnig werkt unablässig Groove gebend und Schweiß treibend am Schlagwerk und man fragt sich, wie er bei solch körperlicher Action so viel Feingefühl zeigen kann.
Eine wahre Freude für Aug’ und Ohr
„Knockin’ On Heaven’s Door“ hat nicht mehr viel mit dem Original zu tun, sondern wird auf groovige Jazzebene erhöht und wächst über den Altmeister hinaus. Procul Harum’s Hippiehymne „A Whiter Shade of Pale“ ist ebenfalls in leichtes Jazzgewand gehüllt und lässt uns wieder jung fühlen.
„What A Wonderful World“ schließt die Pforten zum Musikparadies und die die Welt wird wahrhaftig a bissal wundervoller.
Dankschee für den kulturellen Hochgenuss. Good – better – Betty Semper.