Ein komplett falscher Weg

Robert Krotzer

Schwarzgrüne Verschmähungs Politik Beim Impf Personal wollen ÖVP und Grüne das Arbeitsrecht aushebeln.

Von Robert Krotzer

Bei den Beschäftigten, die bei den Impfungen gegen das Corona-Virus eingesetzt werden, darf seit 29. März 2021 die Arbeitsruhe unterschritten und die tägliche und wöchentliche Höchstarbeitszeit überschritten werden.

Statt Anreize zu bieten, weitet die türkis-grüne Bundesregierung die Belastungen für die Beschäftigten aus

Das ist der komplett falsche Weg. So geht man nicht mit Menschen um, die seit mehr als einem Jahr an den Grenzen des Machbaren arbeiten müssen.
Im Gegenteil: Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeberufen brauchen Entlastungen, eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich.

150 Euro pro Stunde bekommen Ärztinnen und Ärzte, wenn sie in einer der vom Kastanienhof betriebenen Impfstraßen in der Steiermark Covid-Impfungen durchführen, 200 Euro, wenn sie eine solche leiten. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte bekommen 50 Euro pro geimpfter Person.
Pflegekräfte hingegen werden abgespeist. Und dieses Abspeisen hat System.

Bei der Corona-Prämie wurden die Bediensteten der steirischen Landeskrankenhäuser massiv benachteiligt. Bei den städtischen Grazer Gesundheits Zentren wurde eine Sonderzahlung erst nach Druck der KPÖ ausbezahlt. Auch der von der Gewerkschaft geforderte Corona-Tausender erntete von der türkis-grünen Bundesregierung nur Schmähungen oder Schweigen.
Kein Wunder, dass sich immer mehr Menschen dem Pflegeberuf den Rücken kehren und es immer schwieriger wird, jemanden zu finden, der oder die einen solchen Beruf ergreifen will.

Bereits 2018 hat „Arbeitsminister” Martin Kocher seine Unkenntnis unter Beweis gestellt. „Offensichtlich wird der Wert von Pflege gering bemessen, weil sie kaum spezifische Fähigkeiten erfordert, und es zu viel Angebot am Arbeitsmarkt gibt“, sagte er damals gegenüber der Wiener Zeitung.

Mitten im Pflegenotstand erweisen ÖVP und Grüne der Gesellschaft hier einen Bärendienst – und machen Pflegeberufe noch unattraktiver. Das könnte aber auch ein Dammbruch sein: Nicht nur weitere Gesundheitsberufe könnten folgen, sondern auch bei vielen harten und schlecht bezahlten sogenannten „Mangelberufen“ einfach an dieser (Ausbeutungs)Schraube gedreht werden, anstatt für ordentliche Löhne und Arbeitsbedingungen zu sorgen.

Robert Krotzer politische Laufbahn:
2002 Eintritt in die Kommunistische Jugend Österreichs KJÖ
2008–2014 KJÖ-Bundesvorsitzender
2011–2013 Mandatar des Kommunistischen StudentInnenverbands in der Universitätsvertretung der Karl-Franzens-Universität Graz und Studienvertreter für Geschichte
seit 2013 Gemeinderat der Stadt Graz
seit 2017 Stadtrat für Gesundheit in Graz

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