Ehrenwerte Gesellschaft II

Geld stinkt nicht Novomatic zahlt sie alle  – eine Verleumdung? Auf der Homepage der Novomatic, deren Begründer Graf seine Schwiegertochter Martina zärtlich “Kurz” nennt, findet sich folgender Beitrag:

Hintergrund von Helmuth Fellner

“Im Spannungsfeld zwischen unternehmerischer, persönlicher und gesellschaftlicher Verantwortung luden NOVOMATIC und ADMIRAL mehr als 250 Stakeholder ins Novomatic Forum zu einer Podiumsdiskussion ein” (Bild ist im Internetz zu finden).

Das 7. NOVOMATIC und ADMIRAL Stakeholder Forum widmete sich dabei der unternehmerischen Verantwortung sowie der ökologischen Nachhaltigkeit.”

Besagte Veranstaltung am 23. November 2018 unter – angeblich hochkarätiger – Mitwirkung von Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann, Dr. Eva Glawischnig, Dr. Oliver Scheibenbogen, MR Mag. Alice Schogger und Dr. Eric Frey.

Dr. Konrad Paul Liessmann, der einst – als Maoist – seine beiden Vornamen abkürzte und sich KP Liessmann schrieb und seit einigen Jahren Liebkind des philosophierenden Feuilletons ist. Weder seine Vergangenheit noch sein feuilletonistischen Liebkind-Dasein ist dabei anrüchig, sehr wohl aber seine Teilnahme an dieser Werbeshow des “Glück”spiels. Pecunia non olet. *)

Dr. Oliver Scheibenbogen, klinischer Psychologe und Gesundheitspsychologe, stellte noch 2016 fest: “Der ORF hat auffällig viele Glücksspielinhalte im Programm. Er strahlt Werbung für fragwürdige, gar illegale Spiele aus und macht über eine Beteiligung selbst gute Geschäfte mit Glücksspielen.” Als Feigenblatt dieser illüstren Diskussionsrunde war er wohl gelitten, schließlich mokierte er sich ja nie über Novomatic & Co. Pecunia non olet.

MR Mag. Alice Schogger, Leiterin und – gemäß einer Anfrage des Vereins Spielerhilfe – einzige Mitarbeiterin der Stabsstelle für Spielerschutz im Bundesministerium für Finanzen. Laut oben genannten Verein hat Frau Schogger “keinen Bedarf” am Aufzeigen von Verstößen “legaler” Betreiber von Glücksspiel. Pecunia non olet.

Dr. Eva Glawischnig, die einstige Vorsitzende der Grünen führt laut Wikipedia nach wie vor die – welch hübsch-ironischer Euphemismus – “Stabstelle für Nachhaltigkeitsmanagement und verantwortungsvolles Spiel (Corporate Responsibility and Sustainability); und seit 30. Juni 2018 ist Glawischnig Aufsichtsratsmitglied der deutschen Novomatic-Tochter Löwen Entertainment. Und erst recht nicht: Pecunia non olet.

Dr. Eric Frey meinte noch 2015:
“Daher zeichnet sich ab, dass Novomatic sein Ziel erreicht und Mehrheitseigentümer Johann Graf, mit mehr als fünf Milliarden Euro Vermögen der viertreichste Österreicher, noch reicher wird. Noch mehr Menschen wird das Blaue vom Himmel versprochen, damit sie ihr schwer verdientes Geld verspielen.” Das lasse ich einfach so stehen, weil es stimmt. Oder fehlt doch auch hier “Pecunia non olet”?

*) Pecunia non olet („Geld stinkt nicht“) ist eine lateinische Redewendung. (Wikipädia)
Die Redewendung geht zurück auf den römischen Kaiser Vespasian. Im alten Rom wurde Urin, insbesondere „gefaulter“, aus dem sich alkalisches Ammoniak bildet, als Mittel für die Ledergerbung und die Wäschereinigung eingesetzt. So wurden in Rom an belebten Straßen amphorenartige Latrinen aufgestellt, um den Urin einzusammeln, der von den Gerbern und Wäschern benötigt wurde.

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