
Endlich wieder Funky Times ■ Schnitzerl essen, mit Freunden gemütlich ein Gläschen trinken, Livemusik hören – wie sehr haben alle das vermisst! Und Musik von und mit Gernot Feldner gab es auch. wieder im Casino Baumgarten in der Linzerstraße in Wien Penzing.
Von BLONDPRODUCTION „Funky” Renate Danninger
Die kulinarisch musiklokalischen Betriebstätten sind aus dem Dornröschenschlaf erwacht, es darf wieder gelebt werden.
Gernot Felder ist der Held des Abends im s’ Baumgarten, singt der Wohnzimmerbühne neues Leben ein und ist sich nicht zu schade, vor leider situationsbedingt deutlich reduzierter Gästeschar sein Bestes zu geben.
Mit vollem Einsatz widmet er sich der Gitarre, lässt seine unverkennbare Singstimme, die nach der langen Pause noch a bissal rauer klingt (sehr sexy!), und auch den Schmäh nicht zu kurz kommen.
Das entwöhnte Publikum dankt’s mit andächtigem Lauschen und stürmischen Applaus
Gernot Feldner serviert, während die Speisenausgabe Pause hat, ein aus eigenem Liedgut und ausgewählten Covers liebevoll zusammengestelltes Programm, wobei auch dem Altmeister Bob Dylan anlässlich seines achtzigsten Wiegenfestes gehuldigt wird.
Die Darbietung beginnt mit Feldner-Songs, die aufmerksame Musikfans schon von „Harlequin’s Glance“ kennen und lieben gelernt haben. Da ist u.a. der viel sagende Titel „Bury The Mask“, eine galoppelwilde Polka, die am Höhepunkt mit Saiten-Highspeed glänzt. „Bad Luise“ punktet mit Harp in Dylan-Manier und mit „Gates Too Narrow, Walls Too High“ stellt er ein neueres Lied in die erwärmten Gehörgänge.
Für Tom Waits-Covers hat sich Gernot die passenden Stimmbänder wachsen lassen, und er peppt die Lieder noch mit einer Extraportion Humor an den Saiten auf. Ein Dylan-Block zu Ehren des Meisters lässt die musikbegeisterten Herzen höher schlagen und den Applaus aufbranden.
Die entflammten Zuhörer erzwingen stürmisch etliche Zugaben und reizen Gernots Spielfreude bis zum letzten Moment aus. Nur zuckende Tanzbeine müssen ihren Bewegungsdrang unterdrücken, denn Tanzen ist aus hygienischen Gründen (?) noch strengstens verboten …
Danke, lieber Gernot, für diese gefühlvolle Wiedereinführung in den Livegenuss.