
Christine Hödl & Harald Müller ■ Christine mit ihrer einzig- und großartigen Ausnahmestimme und Harald mit dem Spirit der 70er Jahre sind gern gesehene, lieb gewonnene Gäste im ’s Baumgarten, denn sie garantieren hohe Musikqualität mit nachhaltigem Unterhaltungswert.
Von BLONDPRODUCTION „Funky“ Renate Danninger
Christine, wie gewohnt mit Gitarre und Käppi, unter dem ihre dunklen Augen schelmisch hervor blitzen, ist eine außerordentliche Gesangsgranate, die trotzdem sympathisch am Boden geblieben ist und für die auch charakterliche Qualitäten wichtig sind – kaum ist sie anwesend, menschelt es spürbar.
Harald, schon seit gut 20 Jahren ihr Duopartner, schaut mit seiner langen Mähne a bissal wie ein Hippie aus und bringt uns mit viel Gefühl durch vogelwilde (Quer)Flötentöne die gute, alte Musik näher.
Faustregel: Alles, was man nicht kennt, stammt aus eigener Feder
Nun, ganz so leicht ist das auch wieder nicht, denn wenn gecovert wird, bleibt’s doch stets die Hödl, ihr sensationelles Spiel mit Stimme und Sprache machen letztlich jeden Song zu ihrem eigenen. Welch vielfältige Facetten sie in der – eher einfachen – englischen Sprache findet und ans Bühnenlicht befördert, ist Ohrenschmaus pur. Das Duo reitet mit einer Riesenportion Spielfreude ein, da wird selbst der Soundcheck zu einem lustigen Erlebnis.
Weil Christl so entspannt und guter Laune ist, lässt sie ungebremst die Rampensau raus und zwischen den Liedern wird herzlich gewitzelt und gelacht. Es entsteht ein inniges Ping-Pong zwischen Musikern und Publikum, die Nummern werden spontan in ungeprobter Version dargebracht – der allgemeine Spaß ist so heilsam für die ramponierten Seelen!
Bei Little Richards „She’s Got It“ kann Christine ihre Eier in der Kehle zeigen (ein Reibeisen dürfte ebenfalls eingebaut sein), “On The Road Again“ gibt sich flötenwild und stimmrotzig, „I Want You“ lässt Stimme zu fröhlichem Saitenwirbel fliegen, „Born To Be Wild“ ist Noten wild tiefer gelegt, directly from hell, „Ain’t No Sunshine“ wächst nach sanftem Beginn zu gehöriger Gänsehaut an und eine begnadete Version von „Summertime“ erweckt den Wunsch, in Hödl’scher Stimme zu baden.
Bei „Valerie“ von Amy Winehouse regnet’s bunte Konfetti für die Seele – wenn jemand Amy covern kann, dann die Hödl. (Es geht die Mär, die beiden sollen Schwestern sein …) „Don’t Worry“ entpuppt sich als flötenlustiger Reggae und auch Elvis wird gekonnt eingehödlt. „Talkin’ Bout A Revolution“ (Tracy Chapman) bringt mit Christines Simme das Kulturwohnzimmer zum beben und „The Key To Be Free“ entlässt das beseelte Publikum mit einem Ohrwurm to go.
Und, weil manfrau im ‘s Baumgarten quasi zu Hause ist, gönnt sich Christl zum Abschluss noch den Hörgenuss der „Rocky Horror Picture Show“ inklusive eines kleinen, feinen Tänzchens.
Wunderbar, so soll’s sein, hoffentlich bald wieder!