Stefan Weber, Drahdiwaberl UHUDLA ■ Nach langer Parkinson bedingter Krankheit ist der vielseitige Künstler, Kapellmeister von Drahdiwaberl sowie der Präsident und Herausgeber des UHUDLA im 71. Lebensjahr verstorben. Stefan Weber war quasi ein UHUDLA Mitarbeiter der 1. Stunde. Viele Titelseiten und zahlreiche Cartoons und Collagen stammten aus seiner Werkstatt. Wir würdigen unseren über Jahrzehnte langen Mitarbeiter und Freund Stefan Weber mit seinen eigenen Texten und „Zeichnungen”.
Als Erstes ein Kommentar von Stefan Weber erschienen in der UHUDLA-Ausgabe 79 / 2006
Die Welt-Revolution steht vor der Tür – Auf zum letzten Gefecht – auch Wien muss brennen
Also eins sag ich Euch Freunde des UHUDLA. Die Weltrevolution steht unmittelbar bevor. Paris brennt und Wien pennt – noch. Aber im Rabenhof in Wien Erdberg werden im Sommer DRAHDIWABERL-Fanfaren den globalen Umsturz ankündigen wie anno 1917 der Kanonendonner der Aurora im russischen Petrograd. Aber ätsch mehr verrate ich noch nicht, weil Umstürze sollten nicht an die grosse Glocke gehängt werden.
Also befasse ich mich in dieser Ausgabe mit dem alpenländischen Sturm im Wasserglas. »Fritz VERSETZNIX« stand auf den Transparenten zahlreicher Massendemonstrationen in den 80er Jahren als zigtausende Werktätige in Linz, Donawitz, Ranshofen und Wien auf die Straße gingen und gegen die Zerschlagung und den Ausverkauf der großen Staatsbetriebe protestierten. Nun geholfen hat’s nix. Der Fritz hat nicht nur dem billigen Abverkauf großer Paradeunternehmen tatenlos zugeschaut. Er hat sogar die Streikgelder seiner Proletarier für die BAWAG versetzt. Sein Spezi, der Klima hat bei der ÖMV als Personalchef 5 000 KollegInnen rausgeschmissen. Nach seiner Kurzzeitskanzlerschaft vergnügt er sich jetzt mit seiner Rente und dem Managergehalt von Volkswagen mit jungen Argentinierinnen in Buenos Aires.
Die schwarze Banda is um nix besser. Von den »Blauen« und den faulen Orangen brauch ma erst gar net reden. Sozialversicherung-, Unfallversicherungsanstalt, ÖBB, ORF, ÖIAG, Kammern und und und. Der Leitl Bua von der Wirtschaftskammer veroascht uns auch noch mit seinem Idioten-Spruch »Geht’s der Wirschaft gut, geht’s uns allen gut«. Den Schwachsinn glaubt er selber nicht und wenn ja, dann soll er den Marx Karli auf Seite 18 lesen.
Ich bin der Meinung wie von mir in den 70ern gesungen – »Auch Wien muss brennen«. Auf zum letzten Gefecht – Die Weltrevolution steht bevor!
Euer Präsident Stefan Weber

in der UHUD-A Ausgabe 75 / 2005 haben wir Stefan Weber anlässlich der Verleihung des „Silbernen Ehrenzeichen” im Wiener Rathaus hoch leben lassen.
Heimat bist du grosser Töchter & Söhne lautete die Ankündigung
Ehren-Gala der Wiener Gesellschaftspolitik für den UHUDLA-Boss Stefan Weber
Mulatschag im Rathaus
Mailath-Pokorny, der Wiener Kulturstadtrat überreichte zwei österreichischen Musikern hohe Auszeichnungen des Landes Wien: Christian Kolonovits, Komponist, Dirigent, Musiker, erhielt das Goldene Verdienstzeichen, Drahdiwaberl-Chef Stefan Weber das Silberne. Im Rahmen der Verleihung zelebrierten die Drahdiwaberln ein Remitemi der besonderen Art in den ehrwürdigen Hallen des Wiener Rathauses. An der Feierstunde nahmen zahlreiche Gäste aus Politik und Kultur teil. Rudi Klausnitzer, Wolfgang Ambros, Markus Spiegel, die UHUDLA- Redakteurin El Awadalla, Vizebürgermeisterin Grete Laska, Landtagsabgeordneter Harry Kopietz…
Stefan Weber
1946 in Wien geboren, studierte Stefan Weber von 1964 bis 1970 an der Akademie der Bildenden Künste in der Meisterklasse für Grafik. 1970 legte er die Lehramtsprüfung für Allgemeinbildende Höhere Schulen ab und unterrichtete bildnerische Erziehung am Gymnasium Waltergasse in Wien. 1975 erwarb er das Diplom für Grafik an der Akademie der Bildenden Künste.
1969 gründete Stefan Weber die “Drahdiwaberl”. Viele prominente Musiker/innen haben ihre Karriere bei Drahdiwaberl begonnen, wie etwa Falco und Jazz Gitti. Stefan Weber versucht mit Drahdiwaberl auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen.
Die Handschriftensammlung der MA 9 – Wiener Stadt- und Landesbibliothek besitzt einen Großteil des Archivs von Stefan Weber, das seinen großen Einfluss auf die Entwicklung der so genannten Wiener Szene belegt. In der Plakatsammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek finden sich fast vollständig die von Stefan Weber gestalteten Plakate, die ob ihrer hohen künstlerischen Qualität immer wieder in Ausstellungen gezeigt werden.
Auch in der UHUDLA Nummer 75 gab es einen der vielen Kommentare
Blunzn Bertls Vermächtnis – Ich bin die einzig wahre Zukunft für Österreich
Der Fischer Heinzi unser aller Präsident wird schon nervös. Er legt sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ins Zeug, damit er die nächsten Bundespräsidentenwahl gewinnt. Dafür hat er meine Bewunderung. Doch es wird vergebens sein, denn Wien und Österreich sind längst auf meine Seite gewechselt. Wiens Bürgermeister Michael Häupl ließ mir einen echten Orden umhängen. Nicht einen solchen wie der Jackson Michl einen hat. Das ofizielle Musik-Österreich har mich als einzigen linkslinker Revoluzzer des Alpenlandes für mein 30jähriges Lebenswerk via Staatsfernsehen ORF-Küniglberg gebührend gefeiert.
Also die Zukunft und die nächsten 30 Jahre gehören mir. Der Jörgl ist am Ende und zu einer politischen Lachnummer abgegrundelt. Nichteinmal ein Blunzen Zugedröhntes Österreich kann seinen Braunen Zombies Österreichs mit oranger Tarnfarbe vor dem Untergang retten. Ich werde demnächst die Blunzn Bertl Bewegung, BBB genannt, ins Leben rufen. Der Blunzn Bertl hat mit der Unterstützung meines MusikKabinetts den Grundstein zum DRAHDIWABERL Erfolg gelegt. Blutiges Blut, beuschliges Beuschl und brainiges Brain (engl. Hirn) vors Volk geschmissen ist der Nährboden für einen Volksaufstand und ein Signal zum Umsturz.
DIE WELTREVOLUTION ist im Gange!
AUF ZUM NÄCHSTEN KONZERT
Prof. Stefan Weber, in 1 827 Tagen Präsident der Volksdemokratischen Republik Österreich