PS reicher Wohnzimmer Sound

VodaBua
© Christine Tomschitz

Voda & Bua ■ Diesmal ist ein Generationen übergreifendes Father & Son Duo zu Gast im Wohnzimmer in Wien Penzing. Vater Wolfgang „Joe“ Schirl meisterlich am E-Bass mit seinem feschen Sohn Niko Schirl, dem Corona in die Quere kam, sodass sich seine Gitarren noch in Berlin befinden, wo ihn sein beruflicher Weg bald wieder hinführen wird.

Von BLONDPRODUCTION „Funky“ Renate Danninger

Mit im Gepäck ihre CD „Out of the Living Room“ (also genau Wohnzimmer gerecht) mit einem erquickenden Menü aus Rock’n’Roll, Folk, Country, Pop und Jazz.

Beider Lieblingssongs u.a. von Bob Dylan, Cat Stevens, Michael Jackson, Wilson Pickett, Bruce Springsteen, Johnny Cash und Tom Waits werden in jugendlich frischer und zeitgemäßer Form interpretiert und erweisen sich äußerst Gehöhrgang schlüpfrig.

Eigenkompositionen runden das bunt gemischte Programm perfekt ab

Naturgemäß eröffnet „Father & Son“ den Reigen, „Joe“ gibt prägnanten Lead am Bass, Niko spielt die begleitende Gitarre und lässt erfrischend seine jugendliche Stimme durch den Raum ziehen. Neil Diamonds „Holly Holy“ ist kaum wieder zu erkennen, aber die Frischzellenkur durch Nikos Darbietung ist ein echter Gewinn für den Song.

Bei Bob Dylans „Moonshiner“ führt „Joe“ die tiefen Saiten etwas ruhiger und lässt so genug Spielraum für Niko Schrls Gitarre, die nun ausführlich erzählen kann. Der „Whale Song“ aus Nikos Feder gleicht einem engagierten Märchen, umweltbewusst und eindringlich treibt der Wal in Publikums Ohr. „Tell Me“, eine etwas ältere Komposition Nikos, mag vielleicht etwas pubertär-sentimental sein, dafür klingt’s aber ziemlich poppig-flockig.

Das Ende des ersten Sets bestreitet Niko Schirl alleine und zeigt, dass er versteht, das Publikum zu fesseln.

Nach der Pause geht mit „Beat It“ gleich ordentlich die Post ab, „No Particular Place To Go“ von Wilson Pickett legt noch a Schäuferl nach und bei Springsteens „Danding In The Dark“ nimmt Niko gekonnt etwas Überdruck vom Meister raus.

„Waiting“ und „Right Or Wrong“ sind weitere Eigenkreationen von Niko, und glücklicherweise auch auf CD gepresst. Mit „Man Of Constant Sorrow“ wird mit PS-reichem Country-Sound der genialen Coen-Brothers gehuldigt. Georg Danzers „Atemzüge“ und „Die Freiheit“ werden von Niko charmant verjüngt und „Blue Sweat Shoes“ verleiht Elvis Presley Zucker.

Gemütlich endet das Programm mit Papa „Joe’s“ „So is des Leben“ und erinnert an die eigene Vergänglichkeit. Schön, dass sich das Duo noch Zeit genommen hat, uns kurz vor Nikos Abreise nach Berlin noch mit diesem Konzert zu beglücken.

’s Baumgarten Kultur Wohnzimmer

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