
Der letzte gedruckte UHUDLA ■ Walter Lohmeyer ist in der Wienerstadt wieder on de Road agen. Dem Ewigkeits UHUDLA Verkäufer bremst kein höheres Wesen, kein Gott kein Kaiser und auch nicht COVID 19.
„Seine” Walter Lohmeyer Corona Geschichte ist im UHUDLA 113 @-1 / 2020 gratis im Internetz nachzulesen.
Alles hat ein Ende nur die älteste rebellischste Straßenzeitung in Österreich hat zwei. Die letzte gedruckte 112er UHUDLA-Ausgabe ist jetzt noch bei Walter Lohmeyer käuflich zu erwerben. Viel Spass und Glück. Die Zukunft der UHUDLA Netzwerk-Genossenschaft spielt sich in http://www.uhudla.at im Internetz ab.
Mit Corona allein daheim
Das Leben ist hart, besonders bei behördlichem Virus-Verdacht
Einen Anruf entgegenzunehmen kann entweder erfreulich, nervig, mit Arbeit verbunden oder aber das Leben verändernd sein.
So geschehen am 27. Feber 2020. Das Gespräch erreichte mich am Nachmittag, einen für diese Jahreszeit viel zu schönen und warmen Februar Tag. „Gesundheitsamt Wien, sie waren am 25. im Zahnambulatorium Wien?“
Ich bejahte. „Wir müssen Sie leider darauf hinweisen, dass eine auf den COVID-19 getestete Person positiv war, sie zur selben Zeit anwesend, daher bitte (das kam beinahe flehentlich über die Lippen des Beamten) ab sofort unter Quarantäne stehen – für 14 Tage, das heißt in diesem Zeitraum, in Ihrer Wohnung bleiben müssen, mit niemandem Kontakt aufnehmen dürfen, lediglich via Telefon oder Internet. Eine diesbezügliche Verordnung wird Ihnen, in den nächsten Tagen, zugestellt.“
Lieber Mann, konterte ich, ich bin Zeitungskolporteur, ich lebe vom Verkauf des UHUDLA – habe sonst kein Einkommen.“ „Ich verstehe – Gott ,Sie sind ja mit Dutzenden von Menschen in Kontakt – aber sie erhalten, so steht es in der Verordnung, eine Entschädigung. Bleiben Sie aber, in jedem Fall, zu Hause. Bei Beschwerden (Fieber, Husten) rufen Sie sofort den Ärztenotdienst 1450. Danke – und sind Sie mir nicht ungehalten, aber ich muss noch 150 Menschen bis 24 Uhr erreichen“ – zack aus.
Ich fuhr nach Hause, dachte über so Einiges nach, mein Leben, meine Obdachlosigkeit, wie ich mich davon wieder befreite, das geordnete Leben, das ich heute führe, über meine Zukunft.
Egal, zuerst will ich das Notwendigste einkaufen, dachte ich, düste in den nächsten Supermarkt, kaufte gezielt ein, sperrte bei mir auf, führte einige Telefonate und setzte mich an den Computer, begann zu recherchieren, mich schlau zu machen über das Phantom Corona-Virus. Zuerst aber eine Mail an das Gesundheitsamt, ob das nicht ein Fake eines Irren war, (auf diese Mail erhielt ich bis heute keine Antwort). Dann das lange Warten, auf diese vermeintliche Verordnung, einen Anruf, eine Mail.
Fühlte mich gefangen, eingesperrt, allein gelassen
Denen bin ich sowieso egal, wurscht, ich könnte hier verhungern, psychisch kollabieren, einen Anfall bekommen, die würden sich abputzen und auf irgendwelche neuen Bestimmungen, auf Grund des Seuchengesetzes, hinweisen.
2. März, 10 Uhr 30. Frau Doktor (Irgendwer) rief mich an. „Sie sind eine gefährdete Person die, auf Grund des Seuchengesetzes, den Anordnungen des Gesundheitsamtes Folge zu leisten haben Punkt. Kein: „wie geht es Ihnen, mit wie viel Personen leben Sie gemeinsam, haben Sie Vorerkrankungen, oder sind Sie vielleicht eh schon tot – Nichts. Lediglich auf meine Frage: was ist mit diesem angeblichen Brief, der mich erreichen sollte, ohne schriftliche Verständigung ist für mich nichts bindend, Sie könnten auch vom Schauspielhaus sein, antwortete Madame Doktor sehr schroff: „wenn Sie sich nicht nach unseren Anweisungen halten, kann das auch bestraft werden“ und legte auf. Bumm, das war ein Hammer.
4. März 11 Uhr: Der Postbote, klingelte nicht zwei, sondern nur einmal und überreichte mir einen RSA-Brief, vom… Gesundheitsamt.
Amtlicher als amtlich verkündete man mir, dass… ich, „nach dem Seuchengesetz §§ 1, 5, 6 und 7 Epidemiegesetz 1950, BGBI. Nr. 186/1950, i.d.g.F. §§ 1, 2, 4 und 5 Verordnung des Ministers des lnnern in Einvernehmen mit dem Minister für Kultur und Unterricht von 22. Februar 1915, betreffend die Absonderung Kranker, Krankheitsverdächtiger und Ansteckungsverdächtige… (Gesetz wurde bereits novelliert, Anm. d. Autors) den Anordnungen Folge zu leisten habe. Bei Nichteinhaltung sowohl straf- als auch zivilrechtlich belangt werden könne. Okay, denn ich hatte mich wenn auch sehr zögerlich an diesen Zustand gewöhnt, warte halt bis zum 10. März. Dann ist der Spuk vorbei.
Das „normale“ Leben hat dich wieder, nicht ganz
Irgendwer wird schon bei dir vorbei schauen, den „Corona-Check“ machen und die Sache ist gegessen. Ich wartete, wartete, wartete, bis zum 11. März. Dann rief ich wieder das Gesundheitsamt an, nannte meine Aktenzahl aus dem Brief und wollte so Einiges wissen:
a) Darf ich mich wieder als „normaler“ Bürger frei bewegen, meiner Arbeit nachgehen etc. „Ja, natürlich-fühlen Sie sich gesund?“ (Upps, der Erste der mich nach meinem Wohlbefinden fragte) Ich fühle mich, ich fühle mich…
b) „Was ist mit der Kontrolluntersuchung auf COVID-19? „Äh, die war eigentlich nie vorgesehen, dafür hätten wir auch gar nicht das Personal“ Und den Checks, ob ich auch brav zu Hause bin? „Auch nicht, schauen Sie, Sie sind ein mündiger Mensch, es dreht sich ja hauptsächlich um Ihre Gesundheit und die Verantwortung, wie Sie damit umgehen“.
Was seit dem, weltweit, geschehen ist, will ich nicht schildern, Sie haben es stündlich, täglich selbst verfolgen können. Von Hamsterkäufen en masse, Wirtschaftshilfen, tragischen und flehentlichen Hilferufen aus Ländern, wo es um das Gesundheitssystem nicht so gut bestellt ist. Keine Frage: Das Corona Virus mag ein äußerst aggressives Virus sein. Doch man kann dieser Gefährlichkeit noch eins draufsetzen. Nämlich Menschen in panische Angst versetzen, sie bis zur Hysterie treiben.
Hoffen wir auf eine schönere Zukunft!
[…] sogenannten „Absonderungsbescheiden“ – siehe Artikel des UHUDLA Mitarbeiter Walter Lohmeyer Mit Corona alein daheim – bedacht wurden – so lautet der juristische Terminus für die Aufforderung, sich in eine […]