
WUF – Werner & Frieda ■ Werner und Frieda sind ein Paar, das nicht von einander lassen kann und einer den anderen zum Leben braucht.
Von BLONDPRODUCTION „Funky“ Renate Danninger
Frieda, die sich stets divaesk in den den Vordergrund drängt, aber dabei nie die Tuchfühlung mit Werner verliert, sich ihm förmlich an den Hals wirft und ihn durch diese Nähe gehörig zum Schwitzen bringt, hat ihre üppigen Kurven in sanften Goldschimmer verpackt und ist zur Feier des Tages mit einer bunt leuchtenden Lichterkette geschmückt und überstrahlt damit Werner, der bodenständig fesch in einer Krachledernen seinen Mann steht.
Werner Haider und Frieda Furchtlos sind zwei musikalische Friedensaktivisten in einem hybriden Performance-Projekt. Zur Auflockerung des sensiblen Themas Frieden, werden die Inhalte als Dialog zwischen einem Journalisten und einer Tuba bei öffentlichen Darbietungen präsentiert. Die Beiden überraschen mit ETM – Electronic Tuba Music, wobei unterschiedlichste Genres von Hip-Hop über Schlager und Polka bis Pop und Singer/Songwriter von akustischen wie digitalen Klanglandschhaften untermalt werden. Und natürlich lebt jede Nummer von Friedas gewaltigen und einzigartigen Ausdruckskraft. Werner amüsiert das Publikum zwischendurch mit antizyklischer Moderation und in den Liedertexten finden sich immer wieder bissige, politisch korrekte Kommentare zum Nachdenken – also nix für gedankenlose Dümmlinge!
„Der Jäger“ warnt im Hip-Hop-Stil vor mörderischer Gier, „From Vienna To Louisiana“ führt mit Wiener Humptata zum Blues, der „Marlboro-Man“ macht Rauchwerbung im Schlagerrhythmus und „Alles legal“ gibt uns Sicherheitsgarantie und Terrorismusbekämpfung mit Originalzitaten via PC.
Auch unser Schubert Franzl wird mit „Am Brunnen vor dem Tore“ stimmgewaltig zitiert.
Mit einer zappaesken Nischenmusik im 18/8 Takt wird den freudigen Tanzbeinen genügend Auslauf geboten und bei der Polka „Wien, wie es isst“ kommen – eh kloa – a Bugl und a Eitrige zum Einsatz. Das „Tröpferlbad“ lässt die Augen wehmütig feucht werden, denn WUF hat schon wieder ausgebellt.
Frieda – in der Pause wie nach dem Auftritt in dezentes Schweigen gehüllt – und Werner haben wahrlich ihr Bestes gegeben und Hut ab vor Werners Schwerarbeit: Stundenlang, mit der gewichtigen Frieda am Hals, mit Tanzschritten und Händewinken das Publikum motivierend und abwechselnd aus voller Kehle inbrünstig singend oder Frieda den Marsch blasend – Respekt.
’s Baumgarten Kultur Wohnzimmer