Vive la commune, vive l’anarchie ■ Am 18. März 1871, vor 150 Jahren, gelangte erstmals in einer Millionenstadt das Proletariat an die Macht – und hält sich dort für 72 Tage
Rio Reiser Bild von Ingo Gärtner
Den einen dienen die Pariser Kommune und das Schlagwort von der „Diktatur des Proletariats“ als teuflisches Schreckgespenst, den anderen als leuchtendes Vorbild. Und das bis heute. So verwundert es auch nicht, dass das vom britischen Streetart-Künstler Banksy für die Seenotrettungsorganisation Sea-Watch gestiftete Schiff nach Louise Michel benannt wurde, einer der zentralen Persönlichkeiten der Pariser Kommune.
Rio Reiser war ein deutscher Sänger, Musiker, Komponist, Liedtexter und Schauspieler.
Reiser war von 1970 bis 1985 Sänger und Haupttexter der Band Ton Steine Scherben. Nach der Auflösung der Band setzte er seine musikalische Karriere als Solokünstler fort. Zu seinen bekanntesten Liedern gehören Macht kaputt, was euch kaputt macht, Keine Macht für Niemand und die Hausbesetzer-Hymne Rauch-Haus-Song mit Ton Steine Scherben sowie König von Deutschland, Alles Lüge und Junimond aus seiner Solozeit.
Geboren: 9. Januar 1950 als Ralph Christian Möbius in Berlin;
Gestorben: 20. August 1996 in Fresenhagen, Nordfriesland
Ingo Gärtner ist ein fleißiger und kreativer Künstler. Bald erscheint eine „Revo Revue” in der UHUDLA edition mit dem Titel „die 68er werden alt. Keine Atempause Geschichte wird gemacht, es geht voran. Die Sonderausgabe des UHUDLA ist sozusagen Ein „Bilder-Buch” über ein halbes Jahrhundert Kunst-, Musik-, und Zeitgeschichte. 40 Seiten mit 68 Kunstwerken aus Ingo Gärtners 68er Sammlung. Das Heft ist ein Funke zur Hoffnung und der Wunsch nach politischer Veränderung. Mindestens aber eine Erinnerung an damals. An die epochalen Zeiten von Power to the People, Make Love not War und Sex & Drugs & Rock `n´ Roll.
„In der Galeria Dali entsteht seit Jahren unter schwierigsten klimatischen und finanziellen Bedingungen hochwertige Kunst mit dem Ziel, den Planeten zu retten”, scherzt der Künstler während eines Gesprächs in einer Schaffenspause. Der UHUDLA weiß das zu würdigen, hat keine Mühen gescheut und ebenfalls mit geringen finanziellen Mitteln eine „Revo Revue” gestaltet um sie demnächst in diesem Theater unter das erlesene Volk zu bringen.