Tiroler Enthüllungs-Blogger in Bedrängnis

Wilhelm
Solidarität ist notwendig
■ Der Ötztaler Bergbauer Markus Wilhelm ist der wohl politisch einflussreichste Blogger Österreichs. Armin Wolf schrieb mal über ihn, Wilhelm sei mit seinen außergewöhnlich gut dokumentierten Enthüllungen bei der Tiroler ÖVP gewissermaßen Landesfeind Nummer eins geworden

… und habe es tatsächlich geschafft,  eine Art Gegenöffentlichkeit in Tirol herzustellen, mit Geschichten, die auch von den etablierten Landesmedien nicht ignoriert werden können.

Von Hannes Schlosser

In den letzten Wochen und Monaten hat sich in der Causa Erl/Gustav Kuhn sehr viel getan. Letztlich musste Kuhn in Erl das Feld räumen, nachdem mutige KünstlerInnen, aber auch eine Reihe männlicher Kollegen durch Interviews und schriftliche Statements der Öffentlichkeit unmissverständlich klargelegt hatten, was ihnen während ihrer Arbeit für die Festspiele widerfahren ist.

Acht Gerichtsverfahren, die Kuhn und sein langjähriger Mentor und Mäzen Hans Peter Haselsteiner gegen Markus Wilhelm

Zugleich besteht kein Zweifel daran, dass ohne die Veröffentlichungen von Markus Wilhelm in seinem Blog dietiwag.org die diversen Missstände ihre Fortsetzung gefunden hätten. In letzter Zeit haben die Recherchen Wilhelms eine Reihe weiterer Ungereimtheiten ans Licht gebracht. Derzeit untersuchen Landesrechnungshof, die Bezirkshauptmannschaft Kufstein, Finanzbehörden und die Justiz verschiedene Vorwürfe gegen Kuhn und die Tiroler Festspiele Erl.

Zeitgleich sind acht Gerichtsverfahren, die Kuhn und sein langjähriger Mentor und Mäzen Hans Peter Haselsteiner gegen Markus Wilhelm angestrengt haben, weiter anhängig. Ein Ende dieser Verfahren, geschweige denn deren Ausgang ist nicht absehbar. Willkürliche Streitwertfestlegungen im sechsstelligen Eurobereich sind für Markus weiter existenzgefährdend.

Die Spendenkampagne „Solidarität mit Markus Wilhelm“ ist ein großer Erfolg und eine große Hilfe für ihn, finanziell wie mental.

Trotzdem wird um Verständnis gebeten, vorerst keine Details, insbesondere keine Summen bekannt zu geben. Zu erpicht ist Rechtsanwalt Michael Krüger, der Vertreter von Wilhelms Prozessgegnern, darauf, die Höhe der eingegangenen Spenden zu erfahren und aus derartigem Wissen seine Strategien abzuleiten.
An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen Menschen, die bisher zu diesem Erfolg beigetragen haben. Dazu zählen jene, die einen Geldbetrag überwiesen haben ebenso, wie jene, die geholfen haben die Kampagne in ihrem persönlichen Umfeld bekannt zu machen.

Update Spendenaktion

Ich die Solidaritätsaktion für Markus Wilhelm gestartet und danke allen, die mit ihren Spenden und/oder der Weiterleitung der Information zu einem sehr guten Erfolg beigetragen haben.

Gerne hätte ich über den aktuellen Stand auf dem Unterstützungskonto detailliert Auskunft geben. Da aber auch die Gegenseite, wie deren Anwalt im Medienverfahren deutlich gemacht hat, sich sehr dafür interessiert, kann ich nicht sehr konkret werden. Bitte um Verständnis und daher nur so viel: In etwa die Hälfte der eingegangen Spenden ist bisher für Anwalts- und Gerichtskosten ausgegeben worden.

Viele von werden den Verlauf der Causa auf dietiwag.org und die (eher spärlichen) Medienberichte verfolgt haben, wobei es nicht leicht ist bei den Gerichtsverfahren den Überblick zu behalten. Seit dem letzten Update haben Kuhn, Haselsteiner & Co. sechs neue fette Zivilgerichtsklagen gegen Markus Wilhelm eingebracht. Zwei konnten ohne Verhandlung erledigt werden, zwei wurden von Herrn Kuhn im letzten Moment zurückgezogen, verbleiben acht offene.

Acht offene Verfahren bedeuten für Markus Wilhelm eine sehr hohen Zeit- und Energieaufwand u.a. für Gerichtstermine und Schriftsätze. Nicht zuletzt sind damit hohe und nach wie vor nicht absehbare Kosten verbunden – ganz im Sinne der sehr potenten Kläger.

Die Solidaritätsbewegung gibt Markus Wilhelm die Möglichkeit, diese Klagen anzunehmen und mit seinen ZeugInnen und Beweismitteln den Wahrheitsbeweis für seine Kritik an den Zuständen in Erl anzutreten.

In diesem Sinne bitte ich als Treuhänder des Solidaritätskontos Sie alle um weitere Unterstützung. Vielen Dank.
Hannes Schlosser

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