Ohne revolutionäre Theorie, keine revolutionäre Bewegung

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Theorie & Praxis ■ Karl Marx stand schon zu seinen Lebzeiten mit seinen Erkenntnissen der Umsetzung der revolutionären Theorie in die Praxis so ziemlich alleine da.

Es ist Zeit sich mehr der Theorie zu widmen sagt Mark Staskiewicz in seinem neuen Buch „Die zunehmende Diskrepanz zwischen Marx‘ theoretischen Erkenntnissen und der tagespolitisch tätigen Arbeiterbewegung“.

Das Buch ist in 3 Teile gegliedert.

Teil A Historische Untersuchung der zunehmenden Diskrepanz zwischen Marx‘ theoretischen Erkenntnissen und der primär tagespolitisch tätigen Arbeiterbewegung

Im Vorwort heißt es: „Wie sind die theoretischen Erkenntnisse von Marx in der Arbeiterbewegung eigentlich aufgenommen worden? Wurden die marxschen Schriften von den FührerInnen der Arbeiterbewegung studiert und angewendet? Oder warum gab es eine zunehmende Diskrepanz? Was sind die Folgen einer solchen Diskrepanz?“

Nach einer Darstellung der politökonomischen Situation widmet sich der Autor Marx und Engels zu und stellt deren Entwicklung über den Bund der Kommunisten bis zur Fertigstellung des Kapitals dar. 

Großes Gewicht wird der Entwicklung rund um das Gothaer-Programm beigemessen. Er ordnet die Rolle und Tätigkeit von August Bebel, Wilhelm Liebknecht und Viktor Adler neu ein. Hier unterscheidet sich seine Einschätzung von bisher bekannten Einschätzungen in der Arbeiterbewegung. Er zeigt auf, dass Führer der Arbeiterbewegung zu Marx Lebzeiten sich wenig oder nur in gewissen Situationen mit den Schriften von Marx befasst haben. So wurde z.B. der erste Band des Kapitals nur im Gefängnis gelesen, weil man so mit der praktischen Arbeit beschäftigt war, dass man für die Theorie keine Zeit hatte. 

Teil B:Ohne revolutionäre Theorie kann es auch keine revolutionäre Bewegung geben (Lenin),

Zu dieser Erkenntnis kommt der Autor dieses neuen Buches ebenfalls. Mark Staskiewicz zeigt der Leserschaft auf was Praktizismus ist, und warum diese vom Standpunkt des gesellschaftlichen Fortschritts aus zu kritisieren ist. Er weist nach, dass ohne Theorie und Wissenschaft keine bewusst geschaffene Alternative zum Kapitalismus zu erkämpfen ist. 

Das Bewusstsein ist zwar das höchste Produkt der Materie der Natur (Materie = primäre/ Bewusstsein = sekundäre), aber die Theorie und Wissenschaft ist für die Erkämpfung und Durchsetzung der Alternative notwendig. 

Teil C: Muss der Sozialismus produktiver als der Kapitalismus sein?

In diesem letzten Teil widmet sich der Autor der Frage zu, was ist eine ökonomische Gesellschaftsformation ist. Er zeigt auf, wie sich der Untergang und die Abfolge von den ökonomischen  Gesellschaftsformationen Urgesellschaft bis zum Kapitalismus vollzogen hat. Und Staskiewicz nennt Gründe warum der Sozialismus eine höhere Produktivität vorweisen muss als der Kapitalismus. 

An wen wendet sich das Buch: An alle die eine Alternative zum Kapitalismus erkämpfen wollen. Das Buch ist ohne größere Vorkenntnisse lesbar. Es gibt viele Hinweise und Quellenangeben, wenn man sich vertieft mit der Frage beschäftigen will. Es wendet sich an alle, die bereit sind ihre derzeitigen Schwerpunkte im Bereich der praktischen und theoretischen Arbeit selbstkritisch zu reflektieren.  

Mark Staskiewicz
Die zunehmende Diskrepanz zwischen Marx‘  theoretischen Erkenntnissen und der tagespolitisch tätigen Arbeiterbewegung
G 2021 Verlag we-progress
ISBN 978-3-200-07209-1
712 Seiten, gebunden
Preis: 25 Euro, plus Porto  Das eBookversion kostet 20 Euro.

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Mark Staskiewicz ist Mitglied der KPÖ und für den Gewerkschaftlichen Linksblock (GLB) im Arbeitskreis für Pflege- und Sozialberufe der Arbeiterkammer Steiermark. Er engagiert sich in der Sozialraumarbeit, u.a. als Obmann eines Nachbarschaftsvereines mit über 100 Mitgliedern. Sein letztes Buch trägt den Titel „Soziales Netzwerk,  Sozialraumorientierung, Inklusion und gesellschaftlicher Fortschritt“ und ist ebenfalls in seinem Verlag we-progress erschienen.     

          

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