Erinnern allein reicht nicht

© edition lex liszt 12

Gedenktage Rechnitz RE.F.U.G.I.U.S., die Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative, hat in seiner jahrelangen Tätigkeit viele neue Ansätze in der Erinnerungsarbeit ausprobieren und etablieren können. Doch gibt es immer wieder neue Herausforderungen.

Die letzten ZeitzeugInnen sterben, die historische Botschaft erreicht längst nicht mehr die gesamte Gesellschaft und ihre Mahnung reicht nicht aus, um zu verhindern, dass Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vermehrt und offener zu Tage treten.

Über Jahrzehnte etablierte sich eine Gedenkkultur, die aus Kranzniederlegungen, Veranstaltungen mit ZeitzeugInnen, Gedenkreden und Gedenkfeiern in ehemaligen NS-Konzentrationslagern bestand

Doch welche Wirkung geht von ritualisierten Gedenktagen heute noch aus?
Wie steht es um die Erinnerungskultur und die Mahnung der Shoah für die Gegenwart?
Wie kann Antisemitismus- und Rechtsextremismusprävention in der Bildungsarbeit stattfinden?
Und könnte in den Möglichkeiten digitaler Medien auch eine Chance liegen?

Diese und viele andere Fragen sollen bei dieser Tagung zu Formen des Gedenkens in den 2020er Jahren diskutiert werden.

Gedenkeen neu denken
Erinnern an den Holocaust heute

Tagung
Samstag, 25. März 2023
13:00 – 18:00 Uhr
Rathaussaal Oberwart
Hauptplatz 9, 7400 Oberwart
Alexander Hauer (Intendant, Regisseur, Verein MERKwürdig)
Handlungsspielräume – neue Wege in der Gedenkarbeit.
Gudrun Blohberger (Pädagogin, KZ-Gedenkstätte Mauthausen)
Marlene Wöckinger (Historikerin, KZ-Gedenkstätte Mauthausen)
„Gemma Gedenken!“ Von Versuchen Gedenkkultur zeitgemäß zu gestalten.
Uwe Reinecke (freier Journalist und Senior Guide, KZ-Gedenkstätte Moringen)
Mit Geocaching neue Wege zum Gedenken finden.
Moderation: Walter Reiss

Gedenkfeier für alle Opfer des Südostwallbaus
Sonntag, 26. März 2023, 14:00 Uhr
Mahnmal Kreuzstadl Rechnitz
Paul Gulda (RE.F.U.G.I.U.S.)
Claudia Prutscher (Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Wien)
Shmuel Barzilai (Oberkantor der Israelitischen Kultusgemeinde Wien)
Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde Zalaegerszeg
Musikalische Umrahmung: Bogdan Laketic.

Wir werden uns der Aufgabe nicht entziehen…
30 Jahre RE.F.U.G.I.U.S. – Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative
Sonntag, 26. März 2023, 16:00 Uhr
Naturpark Mittelschule Rechnitz, Schulgasse 10

Erst in Folge der „Waldheimdebatte“ Mitte der 1980er Jahre wurden Fragen nach der Verantwortung und Beteiligung der ÖsterreicherInnen an den Verbrechen des Zweiten Weltkrieges und am Holocaust gestellt. Ein neues Geschichtsbild wurde notwendig. Die vorliegende Publikation stellt diesen Wandel der Gedenkkultur am Beispiel von RE.F.U.G.I.U.S. dar. Es ist dem Verein gelungen, durch Beharrlichkeit und intensive Arbeit ins kulturelle und kollektive Gedächtnis zu dringen. Gegen Widerstände „von oben“ entstanden Vergangenheitspolitik und Erinnerungskultur „von unten“.

Buchpräsentation
Begrüßung Bgm. Martin Kramelhofer
Landesrat Dr. Leonhard Schneemann
Präsentation und Interviews mit Vorstandsmitgliedern:
Paul Gulda, Christine Teuschler, Eva Schwarzmayer, Horst Horvath, Ludwig Popper, Wolfgang Horwath, Andreas Lehner
Moderation: Walter Reiss
Musikalische Umrahmung: Jenö Takács Musikschule Rechnitz und Bogdan Laketic.

Buchtipp
Wir werden uns der Aufgabe nicht entziehen…
30 Jahre RE.F.U.G.I.U.S. – Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative
edition lex liszt 12, 7400 Oberwart, Raingasse 9b,
ISBN: 978-3-99016-239-2
250 Seiten, Preis: 28 Euro
info@lexliszt12.at | http://www.lexliszt12.at | Tel.03352 33940

Information und Anmeldung:
Mag.a Eva Schwarzmayer +43 664 9194904
Dr.in Christine Teuschler +43 664 4016420
info@refugius.at

Die Tagung In Kooperation mit:
K.B.K. – Kultur.Bildung.Kunst
Burgenländische Volkshochschulen
Bundesverband Israelitischer Kultusgemeinden

Kommentar verfassen