LH Schützenhöfer fehlt die Erdung

Robert Krotzer, KPÖ Steiermark.

Abgehobene Gehälter, abgehobener Politik „Heute leben wir im Überfluss und in einer Gratisgesellschaft“, erklärte am Samstag der steirische ÖVP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer zwei Schülerinnen die ihn für die Kleine Zeitung interviewten.

Von Robert Krotzer, KPÖ Steiermark

Bei seinem monatlichen Politiker-Gehalt von 17.533,20 Euro brutto wundert mich ja wenig, wie jemand zu einer solchen Einschätzung kommen kann.
Mit der Lebensrealität der großen Mehrheit der Menschen in der Steiermark hat der Sager von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer freilich nichts zu tun:
  • Für die KAGes-Beschäftigten wollte sich die ÖVP/SPÖ-Landeregierung noch nicht einmal eine Corona-Prämie von 500 Euro leisten, sondern speiste sie trotz körperlicher und emotionaler Schwerstarbeit in der Pandemie mit einem Urlaubstag ab.
  • Alleine in der Steiermark gibt es rund 45.000 Kinder, die in Armut leben oder armutsgefährdet sind.
  • 58.000 Menschen in der Steiermark waren im März 2021 ohne Beschäftigung.
  • Zehntausende Steirerinnen und Steirer haben durch niedrige Löhne, Kurzarbeit oder Arbeitsverlust durch die Covid-Pandemie große Schwierigkeiten, die steigenden Wohnkosten aufzubringen.

Die Liste lässt sich lange fortsetzen. Viele soziale Notlagen lernen wir KPÖ MandatarInnen bei den Sprechstunden und Sozialberatungen der KPÖ Graz kennen – und versuchen zu helfen. Auch und gerade mit zwei Drittel unserer Polit-Gehälter, die wir an Menschen in Notlagen weitergeben. Wir sind nämlich der Meinung, dass abgehobene Gehälter zu abgehobener Politik führen. Darum haben wir bei der KPÖ Steiermark eine Gehaltsobergrenze – als einzige Partei. Wie die obige Aussage zeigt, würde auch anderen Parteien eine finanzielle „Erdung“ nicht schaden, um nicht vermeintlich über den Dingen zu schweben, sondern sich um die Probleme der Menschen zu kümmern.

Kommentar verfassen