Cuba ist nicht allein

Fidel Castro, Washington 1959

Revolution vor 65 Jahren Am 1. Januar 1959 triumphiert die Rebellenarmee unter der Führung von Fidel Castro. Die Aufständischen zogen siegreich in Santiago de Cuba ein und der faschistische Diktator Fulgencio Batista floh in die USA.

Von Cristina Cardoso Avante!, Nr. 2614 vom 4. Januar 2024 übersetzt von Bruno

Das Ereignis war der Ausgangspunkt für eine der größten Heldentaten, die je ein Volk in Lateinamerika vollbracht hat.

Cuba lebte bis zur Revolution unter einem blutigen Regime, welches die Interessen der nationalen Oligarchen und der ausländischen Monopole, vor allem der nordamerikanischen, vertrat und dessen Unterdrückungsapparat bereits 20.000 Menschen ermordet hatte. In Cuba waren 11,8 Prozent der Bevölkerung arbeitslos, über 20 Prozent waren Analphabeten, 78 Prozent der ländlichen Bevölkerung lebte in Unterkünften aus Palmenblättern und 47 Prozent der Landarbeiter hatten keine Arbeit.

Zu den ersten Maßnahmen der kubanischen Revolution gehörten eine Agrarreform und Bildungsinitiativen, einschließlich einer Alphabetisierungskampagne. Daneben gab es Verstaatlichungen, Industrialisierungsprozesse, Maßnahmen der sozialen Gerechtigkeit, städtische Reformen mit Mietminderungen und Wohnungsbau sowie Investitionen im Gesundheitswesen. Dies waren alles grundlegende Maßnahmen, neben vielen anderen, um die riesigen gesellschaftlichen Unterschiede zu beenden und das Leben der ärmsten Schichten des kubanischen Volkes umzukrempeln. Damit sollten die Interessen der nationalen Oligarchie und des nordamerikanischen Imperialismus getroffen und der sozialistische Charakter der Revolution aufgezeigt werden.

Gleich in den ersten Monaten der Revolution fing die Oligarchie damit an, die Maßnahmen der revolutionären Kräfte zu boykottieren und die Agressionen des Imperialismus nahmen unbarmherzige Gestalt an. Sie wandten alle erdenklichen Mittel an, um Cuba zu brechen. Sie führten verschiedene terroristische Attacken durch und versuchten eine militärische Invasion. Sie begannen einen Wirtschaftskrieg, um dem kubanischen Volk großes Leid zuzufügen, sodass es seinen Mut verliert und enttäuscht zum Sturz der Regierung beiträgt.

Cuba kann heutzutage hohe Werte an gesellschaftlicher und menschlicher Entwicklung aufweisen, die es zum Vorbild vieler anderer macht

In über 60 Jahren hat die verbrecherische wirtschaftliche, kommerzielle und finanzielle Blockade der USA enorme Schäden an der wirtschaftlichen Entwicklung Cubas verursacht. Sie hat den Erwerb von Lebensmitteln, Medikamenten, Treibstoffen, Rohstoffen und notwendigen Ausrüstungsgegenständen für das Funktionieren der kubanischen Wirtschaft stark beeinträchtigt. Die bis 2022 aufgelaufenen Verluste übersteigen bereits 159 Milliarden Dollar und die menschlichen Schädigungen dieser kriminellen US-amerikanischen Politik sind unmöglich zu berechnen.

Eine Blockade, deren Ende die Generalversammlung der Vereinten Nationen bereits 31 Mal gefordert hat, die sich aber auf ewig hinzieht und welche durch die über 243 von der Donald-Trump-Administration 2021 verhängten Sanktionsmaßnahmen noch verschärft wurde. Hinzu kommt, dass Cuba von den USA auf ihre infame, ungesetzliche und scheinheilige Liste der sogenannten „Staaten, die den Terrorismus befördern“ gesetzt wurde.

All dies sind nicht zu akzeptierende Maßnahmen, die allerdings inzwischen von Joseph Biden bestätigt und ausgeweitet wurden.Angesichts dieser Angriffe des Imperialismus hat das kubanische Volk mit seiner aufopfernden und heldenhaften Geschlossenheit und Widerstandskraft, unter der Leitung der kubanischen kommunistischen Partei, kreative Lösungen gefunden. Irrtümer wurden korrigiert und Maßnahmen ergriffen, die es erlaubt haben, die bedeutenden Errungenschaften der Revolution, die nationale Souveränität und Unabhängigkeit zu verteidigen. Cuba kann hohe Werte an gesellschaftlicher und menschlicher Entwicklung im Bereich von Gesundheit, Bildung, Kultur und Wissenschaft aufweisen, die es zum Vorbild vieler Völker der Welt macht und ihnen Vertrauen gibt, das Ungleichheit schaffende und ausbeuterische System zu überwinden.

Cuba sieht sich ständigen Attacken gegen seine Revolution ausgesetzt, die Blockade wird verschärft, subversive Informationen werden verbreitet

Neue terroristische Aufstandsversuche werden aus dem Ausland orchestriert, es wird alles versucht, um das Land im Innern zu destabilisieren. Cuba braucht deshalb, mehr als je zuvor, unsere Solidarität.

Ein Aufruf, den Kommunisten und progressive Kräfte auf der ganzen Welt gewiss nicht ungehört lassen, was jedoch unter den aktuell gegebenen Bedingungen außergewöhnliche Kräfte erfordert. Insbesondere muss eine Beendigung der kriminellen Blockade, welche die USA außerhalb ihres Hoheitsgebietes verhängt haben, gefordert werden. Cuba muss von der US-amerikanischen Liste der „Staaten, die den Terrorismus befördern“ gestrichen werden. Die militärische Basis der USA in Guantánamo muss geschlossen und das Gebiet an Cuba zurückgegeben werden. Die Souveränität und Unabhängigkeit Cubas sowie dessen legitimen Rechte, einschließlich einer ungestörten Entwicklung, müssen respektiert werden.

Aus all diesen Gründen, steht Cuba nicht allein!

Bruno ist Aktivist der Linken Deutschsprachigen Freunde Lagos LDFL. Er hat den portugiesischen Textes  aus der „Avante”, Wochenzeitung der Kommunistischen Partei PCP übersetzt.

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